Oder die deutsche MTBO-Elite (und ich) im Koblenzer Stadtwald am Tor zum Hunsrück
Für das Wochenende 24./25. Oktober 2020 waren die finalen Läufe des MTBO-Deutschlandcups sowie die Deutschen Meisterschaften beim CTG Koblenz angesetzt und obwohl die meisten gemeldeten Teilnehmer schon Tage vorher um das Wettkampfgebiet herum urlaubten, war es Dank Corona bis zum Vorabend spannend, ob alles wie geplant stattfinden würde!
Natürlich war auch für diese Freiluftveranstaltung das entsprechende Hygienekonzept erarbeitet worden und so durften dann alle am Sonnabendnachmittag pünktlich an den Start gehen, darunter auch 7 hochmotivierte Wehrsdorfer mit ihrem bewährtem Betreuerstab, nämlich oder/und namentlich Renate, Roswitha und Karsten.
Der 7. Lauf zum Deutschlandcup war in der Mitteldistanz ausgeschrieben und bot somit eine perfekte Einstimmung auf das sonntägliche Finale über die Langstrecke.
Das Gelände südlich von Koblenz und dem „Deutschen Eck“ liegt auf einer Hochebene zwischen Rhein und Mosel, welche wiederum von einer Menge vom Wasser geschaffenen Tälern zerklüftet wurde und das alles versteckt in einem traumhaft gefärbten Herbstwald, unweit des Örtchens Waldesch, in dem sich auch das Wettkampfzentrum befand.
Laut Veranstalter finden dort auch regelmäßig Orientierungsläufe statt, die, so stell ich mir vor, wie bei uns auch rund um die Sächsische Schweiz üblich, entweder auf allen Vieren hoch und auf dem Allerwertesten wieder nach unten bewältigt werden müssen.
Für uns Mountainbiker gab es aber ein relativ dichtes Netz an Wegen und damit auch Möglichkeiten sich auf mehr oder weniger befahrbaren Pfaden parallel am Hang entlang windend von Tal zu Tal ins Ziel zu kämpfen und ein paar Höhenmeter auch mal mit bissel mehr Fahrtstrecke abzumildern.
Es wussten zwar leider zum Unmut einiger Cracks nicht alle Teilnehmer vom Wegegebot beim MTBO, aber die Querfeldeinvariante war beim derzeitigen Zustand der Wälder wohl eher selten die bessere Routenwahl.
Der erste Tag fand bei kühlem, aber trockenem Wetter im östlicheren rheinseitigen Teil des Waldgebietes statt.
Am besten kam mal wieder unser Wehrsdorfer Urgestein Harry durch und aus dem Wald. Er fuhr in der Klasse H60 souverän vor seinen jahrelangen Weggefährten, Freunden und Konkurrenten auf Platz 1! Glückwunsch!
Dietmar schaffte es ebenfalls in der „Oldstar“-Klasse auf einen respektablen Platz 4 und ließ damit noch ein paar Leute hinter sich.
Unsere jungen Hähnel kamen beide, Ron in der DH11 und Per in der H17, auf dem 2. Platz ein!
Super Leistung!
Berit fuhr außer Konkurrenz in Rons Klasse mit und musste sich ihm diesmal knapp geschlagen geben, hatte aber trotzdem ihren Spaß am Sport.
In der offenen Klasse gab es diesmal den vereinsinternen Wettstreit zwischen Sylvia und Mikeke, den Sylvia wieder mal mit 3,5 Minuten Vorsprung für sich entscheiden konnte. Erfahrung (5.) schlägt Kraft (7.). Glückwunsch!
Der zweite Tag begann erst einmal mit der Zeitumstellung. Wer das also vergaß konnte schon mal nicht zu spät kommen.
Spannend war diesmal, dass die Startlisten erst nachts nach den aktuellen Platzierungen erstellt und somit für die meisten, weil vorbildlich zeitig schlafenden Wettkämpfer auch erst am Morgen des Finaltages einsehbar wurden.
Start sollte diesmal beim „Kaiser von Rom“ sein, einem Hotel in dem standesgemäß Harry sein Lager aufgeschlagen hatte. Gefahren wurde diesmal im westlicheren moselseitigen Waldabschnitt.
Das Wetter war wieder herbstlich und trocken, versprach also, obwohl es außerhalb des Waldes etwas windig war, angenehme Bedingungen.
Diesen Lauf und damit die deutsche Meisterschaft in der H60 wollte Harry gern einem anderen Haudegen überlassen und startete bei den Jungspunden in der H50.
Sein russischer Kumpel Sergej nahm dankend an und wurde deutscher Meister H60.
Auch Dietmar schaffte in der Klasse den Sprung aufs Treppchen und erkämpfte sich die Bronzemedaille. Gratulation!
Und „Old Harry“?
Der verwies die H50er in ihre Schranken und siegte mit über 3 Minuten Vorsprung und wurde somit Deutscher Meister in der H50! Meinen allerhöchsten RESPEKT!
Ron als unser jüngster verteidigte seinen 2. Platz vom Vortag und erhielt somit die Silbermedaille. Klasse! Außerdem behielt er die Nase auch in der Familienwertung gegenüber Berit wieder vorn!
In der H17 fuhr Per bis zum 14 Posten ein souveränes Rennen mit sicherem Vorsprung, machte dann jedoch einen ärgerlichen Fehler, der den Abstand beträchtlich schmelzen und ihn mit dem Ärgernis im Hinterkopf bis zum Ziel dann sogar noch auf den Bronzeplatz abrutschen ließ. Schade! Kopf hoch!
Bleibt der Blick auf das freundschaftliche Battle in der Offenen Klasse. Was soll ich sagen?
Glückwunsch an Sylvia! Sie wurde inoffizielle Deutsche Meisterin auf der Strecke.
Leider suchte Mikeke den 5. Posten, obwohl sicher angesteuert, ein paar Minuten lang, weil er einen Trampelpfad dahin nicht wahrnahm und wurde diesmal aber wenigstens Zweiter.
Da war erst- oder einmalig mehr drin. Aber, wie gehabt: Erfahrung schlägt Kraft!
Alles in allem war es ein schönes und erfolgreiches Wochenende, super organisiert von den Sportfreunden aus Koblenz, unterstützt von der FA MTBO und insbesondere der guten MTBO-Seele Schmidti vom ESV Dresden im Rechenzentrum! Danke!
Vielen Dank auch für die fotografischen Eindrücke der Gegend und unserer Wettkämpfer, eingefangen u.a. von Renate, Berit sowie Antje aus Werdau.
Auf Bahn 3 schlägt Kraft und Jugend ganz eindeutig Erfahrung und Alter.
Per war auf 12 von 16 Teilstrecken schneller als Harry, berghoch brutal schneller!