Eigentlich sollte und wollte ich nur als „Glücksbringer“ für meinen lieben Jens an diesem MTBO-Wochenende fungieren. Aber mein total verkorkster DM-Lauf auf der Mitteldistanz im Waldgebiet bei Bad Klosterlausnitz ließ mich zu der Äußerung hinreißen, es nun vielleicht doch mal mit MTBO zu versuchen. Zwar hatte ich noch die Ausrede mit dem Wetter, aber auch die sollte mich nicht vor meinem ersten MTBO bewahren. Also Augen zu und durch oder wer A sagt muss auch B sagen.
Auf Empfehlung meines Mannes wählte ich zum Einstieg die Beginner-Strecke (5,5 km, 6 Posten). Ich wollte ja „nur“ mal reinschnuppern – ich, die immer gesagt hat, dass ich nie MTBO fahren werde. Außerdem war das Mountainbike nur geborgt (von unserer Tochter). Das Fahrrad sollte am Ende des Tages auch wieder heile aus dem Wald kommen. Von mir ganz abgesehen ….
Vor dem Wettkampf wurde ich von meinem Mann noch mal ordentlich instruiert möglichst viele dickere (gut zu befahrende) Wege zu nutzen, um möglichst schnell über die Bahn zu kommen. An diesen Ratschlag habe ich mich versucht zu halten. Es hat auch ganz gut geklappt. Denn ich bin gut mit der Karte und den doch etwas anderen Anforderungen beim MTBO zurechtgekommen.
Bei Wegen, die nicht so gut befahrbar waren bzw. ich mich mal verschalten hatte, oder wenn es zu steil bergab ging, bin ich einfach vom Rad runter und habe es dann im Laufschritt geschoben. Ist mir eh tausend Mal lieber als irgendwo zwischen den Bäumen rumzuhängen. Bergrunter bin ich sowieso ein Angsthase und brauche gefüllte Stunden länger als andere. Mit dem Alter wird dieses Verhalten auch nicht besser ….
Für mich selbst habe ich aber festgestellt, dass ich mich irgendwie anders „auskotzen“ kann als beim Rennen. Außerdem sitzt man bekanntlich auf dem Rad, was sich für mich wie „ein bissl ausruhen“ während der Anstrengung anfüllte.
Nach meinem 1. MTBO lautete also mein Fazit – „Mir hat es richtig viel Spaß gemacht – eine Wiederholung ist nicht ausgeschlossen!“ ☺☺☺
Und diese Wiederholung sollte gleich am nächsten Tag (Sonntag) folgen.
Beginner wollte ich nach dem großen Erfolg vom Samstag nicht mehr sein und habe gleich mal meine Altersklasse ein wenig aufmischt.
Hier galt es nun 7,9 km zurück zu legen. Die Strecke unterschied sich zu der des Vortages doch schon erheblich. Die optimalen/schnellsten Routen waren für mich nicht immer gleich ersichtlich. 2 habe ich erst auf der Autofahrt nach Hause entdeckt. Aber scheinbar stelle ich mich gar nicht so blöd an, denn mit einem 2. Platz in der D40 und „nur“ einer Minute Rückstand zur Siegerin hat sich für mich das Reinschnuppern in die MTBO-Szene doch gelohnt.
Zukünftige Teilnahmen an MTBO-Wettkämpfen werden an dieser Stelle nicht mehr ausgeschlossen. Voraussetzung ist allerdings, dass ich ein Mountainbike mein Eigenen nennen darf. Dieses sollte nicht teurer und vor allem nicht leichter als Jens seins sein.
Zum Schluss soll hier noch erwähnt werden, dass ich auch meiner Glücksbringer-Funktion gerecht geworden bin. Mein lieber Göttergatte konnte sich an diesem Wochenende, mit der Idealpunktzahl von 100,00 Punkten, den Gesamtsieg in der Bundesrangliste der H40 sichern und ist jetzt gleichzeitig Deutscher Meister.
Diana Junghanß
Gratulation und meinen ganzen Respekt. Ein schöner Artikel, vor allem die Beschreibung deines neuen Wunschrades hat mir gefallen. (so funktioniert also eine Ehe…)
Das siehst Du ganz falsch, Diana. Da Deine Chancen bei den Damen auch international viel größer sein werden, muss dein neues Bike leichter und auch viel teurer sein als Jenser seins. Also alles Carbon (statt Kondition) und alles XTR und am besten ein 29er. z.B. Cannondale F 29 Si